Am Samstag, den 19. Oktober fand die jährliche gemeinsame Gedenkfeier der Kirchengemeinde und des Gedenkstättenvereins in Engerhafe unter dem Motto: „80 Jahre danach – Gedenken und Erinnerungskultur“, statt.
Im Oktober 1944 wurde das Lager in Engerhafe zu einem KZ-Außenlager umgewandelt. 2000 Menschen wurden hier unermesslichem Leid ausgesetzt, viele starben. 80 Jahre später haben wir es uns zum Thema dieser Gedenkfeier gesetzt, die Geschichte des Gedenkens hier in Engerhafe aufzuzeigen.
Auch wenn unsere Kenntnis um die Anfänge des Gedenkens lückenhaft sind, wissen wir doch das schon in der ersten Zeit Überlebende aus den KZ’s und die Kirchengemeinde gemeinsame Gedenkfeiern abhielten.
Eine Enkelin eines Opfers dieses KZ-Außenlagers aus den Niederlanden berichtete wie ihre Familie mit dem Gedenken umging. Sie sagte, dass in der Familie nicht über das Thema geredet wurde, um das Leid nicht noch zu verstärken.
Ähnliches gab es auch in Deutschland. Es gab ein großes Schweigen, die Geschichte wurde nicht aufgearbeitet, sondern das Gedenken verkam zur Pflichtveranstaltung. Erst in den 80er Jahren begann eine Aufarbeitung und ermöglichten damit Gedenkveranstaltungen, die die Zustände in den Lagern offenlegten.
Diese Aufarbeitung der Ortsgeschichte und das Halten von Gedenkveranstaltungen begann dann auch hier in Engerhafe wieder. Es hat lange – zu lange – gedauert, um das Gedenken in Veranstaltungen oder auch in einer Gedenkstätte, hier in Engerhafe, zu ermöglichen. In diesem Jahr erschienen wieder zahlreiche Besucher aus der Umgebung und weit her. Vertreter aus der Politik und Verwaltung und Angehörige von Opfern des KZ-Außenlagers gedachten gemeinsam mit den sonstigen Besuchern in der Kirche und am KZ-Friedhof den Opfern.